Trommelbaukurs in Stuttgart

Trommelbaukurs in Stuttgart

Was für ein Abenteuer ist es doch immer wieder einen Trommelbaukurs zu halten, bei dem jeder sich ihre/seine eigene Trommelbauen kann. Es fängt schon bei der Auswahl der Hölzer an. Lang abgelagert müssen sie sein und „schön“ sollen sie sein, wobei dieser Begriff für jeden etwas anderes bedeutet. Die einen wollen wenig Maserung, die anderen wollen viel Maserung. Und dann die Frage nach der Grösse, welche ist die Richtige und wie wird sie klingen? Und gerade das kann man gar nicht sagen, denn jede Trommel hat ihren ganz eigenen, persönlichen Klang. Ja, da braucht es ein bisschen Vertrauen, das jede® ihre/seine Trommel bekommen wird.

Vor kurzem habe ich in Stuttgart in einem sehr schönen Bildungshaus wieder einen Trommelkurs gegeben. Alle TeilnehmerInnen freuten sich auf dieses Wochenende und sie waren sehr aufgeregt. Kann ich das denn auch? Ich habe noch nie handwerklich gearbeitet? Wird sie denn auch schön werden? Wird sie auch schön klingen? fragten sie mich. Ich beruhigte sie und sagte, es wird jede am Sonntagabend mit einer wunderschönen Trommel heimgehen. Als erstes habe ich sie mit einer Trommelmeditation und mit einem Tanz auf die körperliche Arbeit eingestimmt und dann durften sie „los legen“ mit Kantenschleifen und leimen und am Abend hatten sie bereits einen runden Trommelkörper. Dann die schwere Entscheidung, welche Farbe soll die Trommel haben, die einen wussten es gleich und begannen die Trommel mit der Naturfarbe einzulassen, bei den anderen dauerte die Entscheidung etwas länger.

Bevor es dann zum gemeinsamen Abendessen ging kam aber noch eine besondere, ganz ungewöhnliche Aufgabe, das Ausschneiden der Trommelhaut. Hier mussten alle noch einmal ihre Kräfte versammeln und sie wunderten sich nicht schlecht, welche Kraft in so einer Kuhhaut steckt.

Am nächsten Tag kam als erstes die meditative Arbeit, es wurden aus der über Nacht eingeweichten und dadurch auch weich gewordene Haut, die Schnüre zum Spannen geschnitten werden. Dies war eine kommunikative Tätigkeit, die immer 2 T. zusammen ausführten und sich dabei angeregt unterhielten. Nachdem dann noch die weiteren Vorbereitungsarbeiten getroffen worden sind, gab es eine kleine Mittagspause und dann kam der spannendste Abschnitt, das Spannen der Trommelhaut. Nach vielen Stöhnen und Schweißausbrüchen - es war das ganz heiße Wochenende- waren dann am Abend die Trommeln fertig und die Augen strahlten vor Freude und Bewunderung. Mit einem Segenstanz, bei dem wir die Trommeln alle im Kreis aufstellten, verabschiedeten wir uns ganz erfüllt von diesem Wochenende, von den Trommeln und von der Gruppe.

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