Dance me to the end of love

Einer der ungewöhnlichsten Musikgestalten der Musikgeschichte ist tot Geb. 21.09.1934, gest. 07.11.2016

"Hier stehe ich und bin bereit zu sterben. Ich hoffe es wird nicht zu ungemütlich" Leonard Cohen in seinem letzten Interview einige Tage vor seinem Tod.

Loenard Cohen

Ich spürte einen tiefen Schmerz in meinem Herzen

Als ich auf der Rückreise am So, den 13.11. von Nürnberg, nach einem Trommelbaukurs zurückfuhr, hielt ich an einer Autobahnraststätte an und auf Titelseite einer Zeitung sah ich das Foto von Leonard Cohen. Ich spürte einen tiefen Schmerz in meinem Herzen, denn ich wusste, dass er nun diese Welt verlassen hat. Ich kaufte mir 3 Zeitungen mit den Nachrufen, fuhr auf den Parkplatz und ging erst einmal in die Stille und und in meine Erinnerungen an die intensive Zeit mit "Leonard Cohen.

Vor 35 J. Als ich unter einer tiefen Depression litt, war er mein wichtigster Begleiter. Ich hörte stunden-, tage-, monatelang seine Lieder. Seine Stimme, seine Lieder, die Poesie in seinen Texten, gaben mir Halt, Geborgenheit, ich fühlte mich verstanden und konnte in meine Gefühlswelt eintauchen.

Leonard Cohen Buch

Leonard Cohen ist in einem gutbürgerlichen jüdischen Haus aufgewachsen

"Zufälliger" Weise fand ich vor einigen Monaten wieder die Biographie über Leonard Cohen in meinem Bücherregal und las dieses Buch nach vielen Jahren noch einmal. Leonard Cohen ist in einem gutbürgerlichen jüdischen Haus aufgewachsen und wollte ja eigentlich Dichter und Schriftsteller werden. Er brachte auch einige Lyrikbände heraus, aber davon konnte er nicht leben. Als er dann auf der Gitarre einige einfache Griffe lernte und dazu ein paar seiner Gedichte sang, vielmehr sprach, waren seine Freunde so begeistert und spornten ihn an, diesen Weg weiter zu gehen. Er war eine rastlose Seele, von Selbstzweifeln und Ängsten geplagt, auf der Suche nach sich selbst, nach der Liebe, nach Gott, nach Vollkommenheit. Davon handeln auch seine wunderbaren, einfühlsamen und spirituell-melancholischen Songs. Während seines Lebens zog er sich immer wieder in ein Kloster zurück, lebte dann auch viele Jahre dort und wurde dann sogar zum Zen-Mönch ordiniert.

"Dance me to the end of love"

Unvergesslich bleibt für mich das letzte Konzert, das er in München in der Olympiahalle gab. Schmal, zerbrechlich, innig, sinnlich und voller Hingabe an den jeweiligen Song mit Verehrung und Dankbarkeit, die er auch immer wieder ausdrückte, in dem er sich auf den Boden kniete und ich staunte sehr über seine Beweglichkeit.

Nun ist sein Wunsch in Erfüllung gegangen, zu sterben und dass es nicht zu ungemütlich werden soll, wie er es in seinem letzten Interview ausdrückte.

Aber er hat uns noch ein neues Album hinterlassen "You Want it Darker", das zu seinen besten zählen soll.

Ilonka

Leonard Cohen

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