Der Rosenbey von Elsa von Kamphoevener

Märchenseminar mit Tanzen und Trommeln, in der Villa Adolphine

Eine wunderschöne Mitte erwartete uns und stimmte sofort in eine andere Welt ein. Das weiche Moos als Lebensspirale. Die weiße Kerze am Anfang, 12 Rosen auf dem Weg und am Ende die rote Kerze.

Zu Beginn gab es die Kurzbiographie der Autorin, die allein schon sehr aufregend und interessant war. Dann wurde getrommelt in Einstimmung auf das Märchen und mit dem Text von Goethe: „An dem Tag, der Dich der Welt verliehen...

Ilonka laß den ersten Abschnitt des Märchens. Die Hauptperson, das kleine Mädchen, wurde beschrieben in ihrer Verbindung zur Mutter und dem zu oft verreisten Vater. Selbst wie eine Rose...

Tänze

1. Karanfilli hier wird das kleine fröhliche Mädchen mit Rosen im Haar beschrieben

2. Kasi Beri Mesire das kleine fröhliche, neugierige Mädchen

3. Yayli nun beginnt der Schicksalsweg, ja, ich lade ein zum Herz, nein sagen und abwehren, alles mit deutlichen Handgesten.

Dann webe ich zur Mitte links unten den Schicksalsfaden nach rechts oben. Ich webe mein Leben, meinen Weg zum Licht. Es ging auch darum sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen, wenn die Musik schneller wird. Das Herz ist immer in Balance, alles geht vom Herzen aus. Das Fädeln kann man auch ganz langsam mit den Händen gestalten. Auf schöne, sinnliche Handbewegungen dabei achten. Früher wurden Frauen nach Ihren Händen für den Mann ausgesucht, wohin sie kamen ob auf einen feinen Gutshof oder eher eine praktische veranlagte Frau für den Mann gesucht wurde, mit starken Händen.

Nach einer Pause trommelt Ilonka uns, alleine, auf ihrer Trommel ein, wieder hin zum Märchen. Das habe ich als sehr schön empfunden. Es war ein gutes und schnelles Abschalten alles Anderen und sofortiges Ankommen beim Märchen.

Der nächste Abschnitt wird gelesen. Die Mutter ist krank und wird bald sterben. Sie vermittelt der Tochter tiefes Wissen und Weisheit über das Sterben auf geistiger Ebene. Die Tochter hat Vertrauen. Die Mutter zeigt ihren Lieblingsort, den Rosenstrauch, wo die Tochter Trost und ihre geistige Nähe finden kann.

-- Karanfilli Wiederholung

4. Ayrilik Das ist der Abschiedstanz der Mutter.

Viele Wippschritte in alle Richtungen. Ein Medizinrad wird gewippt. Die Drehung zum Boden zum Sterben und Auferstehung. Dadurch wird der Tot der Mutter aber auch Ihr noch Ahnensein, Ihre Unterstützung für die Tochter, Ihr noch da sein, mir in der Verbindung deutlich. Der Tod bleibt nicht als Tot, sondern als Auferstehung.

Nächster Abschnitt des Märchens

Nun kommt der junge Rosenbey ins Spiel, dessen Mutter ihn vermählen möchte. Um dem zu entgehen denkt er sich etwas aus. Seine Freunde freuen sich auf den Spaß. Alle Frauen in der Umgebung sind gefragt sich aufzustellen.

Während die Tochter sich immer wieder im Rosenstrauch versteckt um bei der Mutter zu sein. ES gibt ihr Sicherheit aber es ist auch ein selbstgewähltes Gefängnis.

Tänze

5. Hanim Halayi da dieser Tanz mit wechselnden ausgestrecktem und angewickeltem Arm vor dem Körper getanzt wird, könnte man ihn sehr schön auch mit einem Schleier tanzen.So wird das Gesicht immer mal verdeckt und gelüftet. Die Tochter kommt immer mal wieder aus dem Rosenversteck.

6. Hey Güle Yar Die Idee des Sohnes einer Heirat zu entkommen, ist sehr zwiespältig,die Freunde machen sich lustig.Ein Tanz, der die Stimme mitnimmt.Beim Öffnen nach Oben ein lautes“ OHHH......“ beim nach unten Richten und Stampfen ein lautes energisches „Wam Wam“.

Pause

Zum Einstieg mit Trommeln, reichte Ilonka eine Duftschale mit Rosenduft herum an dem jeder riechen konnte und es weitergab, als dann mit dem Trommeln nach und nach eingesetzt wurde. Ein wunderbarer, die Sinne ansprechender Einstieg in das Rosenmärchen.

Unter Vorgabe einer Notlüge wurde das Mädchen aus dem Rosenstrauch gelockt und zur Auswahl der Frauen für den Rosenbey gefahren. Der Wind trug den Rosenduft von ihr zu ihm. Als Rosenzüchter war er außer sich wollte nur noch diese Rosengleiche, die verschwand, und er zog sich zurück für Tage der Sehnsucht nach Ihr.

Tänze

7. Shirvan Yallisi in diesem Tanz wird die Geduld ausgedrückt, der Rückzug, er verfällt ins Träumen. Lang genug Getanzt führt dieser Tanz in eine innere Gelassenheit.

8. Sensiz beide sehnen sich, bei diesem Tanz wird in der Drehung ein Herz mit den Armen beschrieben. Nicht einfach, aber sehr eindrücklich und schön.

Sonntag

An diesem Morgen beginnen wir vor dem Frühstück mit der Hopimeditation.

Dann das Friedenstrommeln um 10 Uhr, zu dem Ilonka aufrief. Es wurde dazu das Hopigedicht über die Schönheit gelesen. Ein sehr starkes, intensives Trommeln. Ich verband mich mit Menschen meiner Familie, Euch allen, bis in die Kriegsschauplätze der Welt.

Feedbackrunde

Eine sehr interessante Runde, da auch viele Teilnehmer da waren, die bei Ilonka viele Jahre schon tanzen. Es gab sehr tiefe und sehr gefühlvolle Bemerkungen. Auch viel Danksagung, sie als große Mutter zu sehen und wie viel Weisheit vermittelt wurde. Auch ein Mann, der für die Gefühlswelt der Männer sprach, hat tief berührt.

Wir wiederholen die Tänze.

Der letzte Abschnitt des Märchens wird gelesen. Das Märchen vernimmt ein gutes und wahrhaft, besonderes Ende. Der Rosenbey findet seine Rosengleiche .

Tänze

9. Karsi Bar Der Brauttanz-die Braut wird empfangen

Yayli-der Schicksalsfaden wird gesponnen Wiederholung

Dieses Ende finde ich sehr bedeutsam und ist für mich die Essenz schlechthin. Denn sie rennt dem schönen und reichen Rosenzüchter nicht in die Arme. Durch die geistige Welt, die „Weisheit“ der Mutter, bleibt sie im Rosenstrauch gefangen und stellt ihm, durch die Mutter, die Bedingung den ganzen Strauch auszugraben, und bei sich einzugraben, 40 Tage lang. So lernen sie sich 40 Tage intensiv kennen, wie ein Ehepaar sich kennt.Er muss achtsam all Ihr Leben ausgraben, ihre Vergangenheit, alles und bei sich behutsam einpflanzen. Nur so kann es wachsen, das gemeinsame Leben.

Ilonka liest das Gedicht “Rad und Kreis“ Als Abschluß tanzen wir nochmal den Brauttanz. Jeder bekommt wieder aus der wunderbaren Mitte sein Buch des Märchens der Rosenbey.

Märchenseminar Tanzen

Erfahrungen

Die Essenz des Märchens habe ich Euch ja schon niedergeschrieben.Ich habe das Märchen meinen erwachsenen Töchtern vorgelesen und hätte ich einen Sohn, so hätte er es auch gelesen bekommen.

Soviel geistige Weisheit einer Mutter darf weitergetragen und vermittelt werden. Die nur türkischen Tänze, waren eine Herausforderung. Denn die griechischen sind doch etwas gefälliger. Ilonkas Weisheit auch hier zu „macht man auf Fordern Striche heißt es Fördern.“

Immer wieder ...fordern und fördern ...in Achtsamkeit, in Akzeptanz, in Mut, sich auch diesem zu stellen….

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