Intensiv-Baukurs im Herbst - an einem Wochenende
29. + 30. September 2018 im „Alten Pfarrhof von Lauterbach und beim „Wirt`z Lauterbach“
Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin
Vorbereitungen durch Ilonka
Der Trommelbaukurs fand in den Räumlichkeiten beim „Wirt`z Lauterbach“ statt. Ilonka hatte die Räume vorbereitet:
- Material auf langem Tisch in Kisten bereitgestellt
- für jede Trommel 12 bzw. 18 Brettchen (Pow Wow), die an den Längsseiten abgeschrägt und mit 2 Nuten versehen waren
- Schmirgelpapier (120er Körnung), Holzbrettchen (für Stanzarbeiten), Holzbrettchen zum Schutz der Trommelhölzer, mehrere Flaschen Holzleim, Lasurfarben, Holzöl (Leinöl), Wachs für Endbehandlung + „Pressspannippels“
- Werkzeuge: Schraubzwingen, Scheren, Hammer, Locheisen, Raspeln, Feilen
- Besen, Schaufel, Eimer mit Wasser, Tücher (abwischen Leim), Tücher (spannen Kuhhäute)
- Kuhhäute
- Wasserbottiche im Hof
- Getränke, Gläser und Obst für uns gerichtet!
- vorbereitete Mitte
- eigener Arbeitstisch mit Musikanlage, CD´s, Bücher usw.
Ablauf 1. Seminartag - Beginn 9:00 Uhr
Begrüßung durch Ilonka
Wir stellten uns in gewohnter Weise im Kreis auf. Ilonka begrüßte uns mit dem Gedicht: „ Rad und Kreis“.
Um uns besser kennen zu lernen reichten wir uns im Anschluss hieran die Hände, nannten dabei unseren Namen und nachdem der Kreis geschlossen war tanzten wir mehrmals den Tanz „Mother I feel you“. Anders als bisher gewohnt bestand die Gruppe aus Erwachsenen und Kindern.
Anleitung für den Trommelbaukurs
- 1. 12 Brettchen an den Kanten abrunden
- 2. Zusammenleimen Holzkorpus
- 3. Ausschneiden und Einweichen Trommelfelle
Mittagspause im Hof beim Wirts
- 4. Trommelränder feinschleifen und Kanten leicht brechen
- 5. Lasieren der Trommel mit Naturfarbe
Ablauf 2. Seminartag- Beginn 8:30!
Schritte am 2 Tag:
- 1. Die nun trockenen Trommeln rieben wir mit einem feinen Bienenwachs ein.
- 2. Die eingeweichten Trommelhäute wurden verteilt und der Feinschnitt, d.h. die Rundenungen inkl. Lochung wurde vorgenommen. Anschließend durften die Felle noch einmal ein Wasserbad nehmen.
- 3. Jetzt wurden viele Meter Schnüre, die für die Bespannung der Trommelkorpusse mit der Rinderhaut benötigt werden, meditativ zu zweit geschnitten
Nach getaner Arbeit konnten wir ein gutes Essen beim Wirts genießen.
- 4. Nach der Mittagspause kam der wohl aufregendste Schritt an die Reihe: Die Trommelkorpusse und die Rinderhäute durften verschmelzen und die Trommeln wurden geboren. Hierzu war es erforderlich, die eingeweichten Trommelhäute kurz mit einem Handtuch abzutrocknen, sie nun mittig auf die Trommel (bzw. unter die Trommel) zu platzieren und ruhig und konzentriert die Felle mit den zurecht geschnitten Schnüren kreuzweise zu spannen, hierfür gab uns Ilonka eine genaue Anleitung.
- 5. Zum Abschluss legten wir alle sichtlich stolz unsere Werke in die Mitte und begrüßten und segneten sie mit unserem Tanz „Mother I feel you“.
Und am Ende waren wir sehr stolz auf unsere selbst gebauten Trommeln, die alle so wunderschön wurden!
Eigenes Erleben
Gleich zu Beginn war mir aufgefallen, dass diese Gruppenzusammensetzung komplett anders war als bei den bisher besuchten Seminaren. Es waren ein Vater mit seinen 2 Söhnen (13 + 9 Jahre) sowie 2 Frauen mit ihren Töchtern dabei.
Es hat riesigen Spaß gemacht mit einer derart gemischten Gruppe zusammen diese Zeit verbringen zu dürfen. Hier waren Jung und Alt gemeinsam beim Werken und Wirken.
Die Ernsthaftigkeit und Ausdauer der jungen Menschlein hat mich schwer beeindruckt. Sie waren bei allen Schritten mit ihrer vollen Aufmerksamkeit dabei und das von morgens um 9.00 Uhr bis ca. 20:30 Uhr (Ende Heiltrommeln). Gleichzeitig lebten sie eine Leichtigkeit die unheimlich schön war.
Ebenso berührt war ich von der Tatsache, dass Väter mit ihren Söhnen bzw. umgekehrt und Mütter mit ihren Töchtern gemeinsam solche Seminare besuchen und dabei so würdevoll miteinander umgehen, dass mein Herz zu hüpfen begann. Dieses Erleben heilt etwas meine kleine Kinderseele, die erkennen durfte, dass das was sie sich einst gewünscht hätte tatsächlich in einer nächsten Generation gelebt werden darf. Sehr schön.
Vielen lieben Dank für diese Erfahrung! Und die kleine Trommel freut sich geboren worden zu sein.