Trommeln in einer forensischen Klinik
Einsatz und Erfahrung mit den Trommeln in einer forensischen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
In der forensischen Klinik für Psychotherapie werden psychisch und suchtkranke Straftäter medikamentös und psychotherapeutisch behandelt sowie durch unterschiedlich Therapieformen auf eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorbereitet.
Ein Baustein der therapeutischen Inhalte dieser Therapieformen ist die therapeutische Intervention „Trommeln“ im Rahmen der Sport- und Bewegungstherapie, sowie der systemischen Familientherapie und wird von einer Sportpädagogin und „Lehrerin für therapeutischen Tanz und elementares Trommeln“ angeleitet. Es kommen speziell die Trommeln von Ilonka Hoermann, (bei ihrer Schule habe ich auch an einer Tanz- und Trommel-Ausbildung teilgenommen) mit folgenden therapeutischen Zielsetzungen wie folgt zum Einsatz:
- Abbau und Auflösen von Spannungszuständen v.a. bei impulskontrollgestörten Patienten und Patientinnen
- Körperwahrnehmung insbesondere bei Patienten mit Körperwahrnehmungs- und Körperschemastörungen
- Strukturierung des somatischen Niveaus, wie auch des engeren Wahrnehmungsfeldes explizit bei destruktiven und wenig strukturierten PatientInnen
- Nonverbale Kommunikation, bei PatientInnen, bei denen die Kommunikationsfähigkeit stark beeinträchtigter ist
- Unterstützung von Gefühlswahrnehmung und – ausdruck bei Abspaltungsmechanismen
- Innere Sammlung bei Außenfokussierung und Externalisierungstendenzen der PatientInnen
- Wahrnehmung des „Ich“ innerhalb des Gruppenverbandes
- Eingebunden Sein in die Gruppe im Rahmen der Sozialisation dissozialer PatientInnen
- Aufbau von Selbstvertrauen und Vertrauen in das Leben und andere Menschen bei traumatisierten PatienInnen
- Stärkung des Selbstwertes und des Selbstbewusstseins sowie Wecken des Lebenssinnes v.a. bei PatientInnen mit desolaten Gefühlszuständen
- Wiedereingliederung in natürliche Biorhythmen bei aus dem inneren Gleichgewicht geratener PatientInnen
- Stabilisierung und Beruhigung von PatientInnen mit Unruhezuständen unterschiedlicher Art und Genese
- Aktivierung und Motivierung depressiver PatientInnen
- Krisenintervention
- Rückfallprophylaxe bei suchtkranken PatientInnen
- Klangmassage bei hyperaktiven PatientInnen und solche, die sich nur schwer entspannen können
- Kombination mit Bewegung und Tanz. Dabei dienen die Trommeln zur Bewegungsbegleitung und -unterstützung
- Unterstützung der Aufstellungsarbeit im Rahmen der systemischen Familientherapie